Chronik

Gründung 1965

Als im Juni 1965 die Leichtathletikabteilung gegründet wurde, war ich auch bei den Interessenten und bekam auch gleich einen Posten.

Abteilungsleiter wurde Hans-Günter Ziegler, ich wurde Vertreter und Kassenwart wurde Karl Schrörs, ein Sportler war auch von der Partie.

Unser damaliger 1. Vorsitzender Dr. Leo Pünnel, hatte uns diese Posten zugeteilt. Mit viel Optimismus und wenig Kenntnis von Organisation machten wir uns an die Arbeit.

Zur Einweihung des Waldstadions sollte eine Leichtathletikveranstaltung durchgeführt werden. „Wir beehren uns, Sie zu unserer Einweihungsveranstaltung einzuladen“, so hieß es in unserer Ausschreibung. Mancher mag über die Formulierung gelächelt haben, doch gekommen sind alle. Die Sportler der Bundeswehr, der Royal Air Force und von allen geladenen Vereinen.

Unter Mithilfe von Paul Mitrup und Manfred Pflug haben wir eine Stunde Leichtathletik vom Feinsten geboten. Dies war auch Anlass, das Sportfest jährlich zu wiederholen. Stiftungsfest wurde es genannt.

Hans-Günter Ziegler hörte schnell auf und so war ich Abteilungsleiter und blieb es auch für die nächsten 10 Jahre.

Im sportlichen Bereich begann sich einiges zu regen. Heinz Steffens übernahm das Training der Jugend, Arnold Buck das der Schüler und Hubert Jenniches das der Mehrkämpfer. Er brachte auch einen Sportler mit, der später über die Grenzen Deutschlands bekannt wurde.

Aus dem Einmannbetrieb war im Nu eine starke Mannschaft geworden, die überall gut mithalten konnte. Um Uli Schulze, unserem Mehrkampfass, rankten einige Eigengewächse, die auf Kreisebene Siege und gute Plätze errangen.

Die Wettkämpfer der ersten Stunde waren bei den Mädchen Anita u. Bärbel Kuck, Helga Korf, Gabi u. Ingrid Feldmann und Linda Schmickler. Bei den Jungen Wolfgang Heyden, Norbert Kulik, Klaus Peschel und Ingo Westerheide. Später kamen noch einige Talenta dazu; Paul Köster, Gerd Kettmann, Giesela Lettgen und Giesela Henschel.

Uli Schulze wurde zweimal in Folge Deutscher Jugendmeister im Zehnkampf und zweimal Juniorenmeister.

Das Empfangszeremoniell nach den Meisterschaften auf dem Flürener Marktplatz wurde schon zur Routine.

In der Männerklasse wurde er Dritter der Deutschen Meisterschaften hinter keinem geringeren als dem Weltrekordler Kurt Bendlin und dem Olympiadritten Joachim Walde. In Schweden bei der Europameisterschaft wurde er Vierter. Er gehörte damit zu den besten Zehnkämpfern der Welt.

Unvergesslich wird uns ein Zehnkampf bleiben, den er in Bonn bei den Deutschen meisterschaften machte. Hier waren zahlreiche Flürener Fans angereist, die ihm zu einer Leistung von 8046 Punkten trieben. „Wo liegt den Flüren?“, fragte man uns immer. Von der Fachwelt kannten es bald alle.

Aber der liebe Gott lässt keine Bäume in den Himmel wachsen. 1972, bei der Vorbereitung für die Olympiade in München, fiel er bei einem missglückten Versuch beim Stabhochsprung in den Einstiegskasten und mit dem Leistungssport war es zu Ende.

Zu dieser Zeit hatten wir viele Talente, aber keiner war so zielstrebig und beharrlich. Von unseren späteren Nachwuchssportlern sind hervorzuheben, Detlef Wiethe im Sprint und Weitsprung und Sabine Freitag im Kugelstoßen. Reiner Paus und Ursula Gryczan ebenfalls in den Laufdisziplinen.

In den letzten Jahren zeichnete sich unser Mehrkampftalent Alexander Fehr und Philipp Jahn aus.

Neben unseren jährlichen Stiftungsfesten wurde ein Mehrkampftag durchgeführt. Am Samstag wurde immer der Dreikampf für Schüler/innen aller Altersklassen angeboten. Der Andrang war immer groß, mindestens 100, je nach Wetterlage und Beteiligung der Schulen auch 200 Teilnehmer, bevölkerten den Sportplatz. Kampfrichter und Helfer waren die Frauen und Männer der Turn- und Leichtathletikabteilung. Das Team war derart gut eingespielt, dass gegen Ende der Veranstaltung alles ausgewertet war. Zweimal haben wir die Kreismehrkampfmeisterschaften ausgerichtet.

1974 wurde ein neuer Abteilungsleiter gewählt, Gerhard Telaak. Eine neue Ära brach an, die des Langlaufes, aber lassen wir ihn das selber berichten.

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Alfred Kaliske (+)

Als die Joggingwelle in den 70er Jahren aus den USA nach Europa überschwappte, fragte mich Alfred Kaliske, ob ich ihn nicht für ein halbes Jahr vertreten könnte. Aus einem halben Jahr wurden 11 Jahre.

Es war eine sportlich interessante Zeit. Mit guten Tips von dem derzeitigen Langlaufpapst, Dr. van Aaken, bildete sich in unserer Abteilung ein steiler Aufschwung in der Langlaufszene. Jürgen Hüsemann und Manfred Brucks – unsere Eigengewächse, trainierten sich in die deutsche Spitzen-Klasse.

Mit der Startnummer 65 „Jürgen Hüsemann“ und mir der 68 „Manfred Brucks“ von GWF.

Aufgrund der Erfolge kamen aus Nachbarvereinen gute Läufer hinzu, so dass wir mit zwei Männer- und einer Frauenmannschaft bei internationalen Wettkämpfen und bei den Deutschen Meisterschaften unter den ersten  sechs Mannschaften oft dabei waren.

Dies setzte natürlich voraus, dass harte Qualifikationszeiten gefordert waren.

Hawaii, London, Ottawa, Athen, letztere die klassische Marathonstrecke von Marathon nach Athen, wo der Bote des Militärs die Siegerbotschaft der Athener über die Perser vor 2489 Jahren überbracht hat, waren schon interessante sportliche und historische Erlebnisse.

Ich glaube freilich, dass der Bote nicht im Bronzepanzer gelaufen ist, soviel Metall konnte sich dieser Mann nicht leisten. Auf jeden Fall gilt es Kennern als ausgemachte Ente der antiken Massenmedien, dass der Bote des Militades nach dem Ruf „Wir haben gesiegt“ tot zusammengebrochen sein soll. Aber Journalisten, auch die antiken, haben schon eben immer zu Übertreibungen geneigt.

Vor 23 Jahren wurde der Halbmarathon und der Crosslauf ins Leben gerufen. Der Halbmarathonlauf ist seit einigen Jahren olympische Disziplin geworden. Somit war die Idee vor 23 Jahren nicht verkehrt. Unsere Strecke ist vom DLV amtlich vermessen, und somit für Qualifikationen für Deutsche- Europa-, Weltmeisterschaften und Olympia bestens geeignet. Denn sie ist platt wie eine Zeitung.

Den Rekord auf unserer Strecke hält immer noch Manfred Brucks in 1:06:30 Stunden. Das ist deutsche Spitzenklasse!

Alles hat seine Ära. Die 70er und 80er Jahre werden in der Flürener Leichtathletik als erfolgreiche Zeit der Flürener Langlaufbewegung in Erinnerung bleiben.

In der Führung der Leichtathletik-Abteilung gab es einen vorübergehenden Wechsel von Gerhard Telaak auf Dieter Fastermann 85/86.

Von 1987-1988 übernahm Gerhard Telaak wieder den Führungsstab. Einer unserer Treuesten, Alfred Kaliske, übernahm nochmals von 1989-1994 die Abteilungsleitung und 1995-1998 Wolfgang Hansen. Der heutige Abteilungsleiter ist wiedermal der Unterzeichner.

PS: Von 1980-1982 wurden drei Marathonläufe von der Leichtathletikabteilung ausgerichtet. Durch die vielen Stadtläufe, die zu jener Zeit hinzukamen, und aus Mangel von Sponsoren, war es finanziell nicht mehr zu vertreten, den Marathon noch weiterzuführen.

Dank der guten Zusammenarbeit mit der Sparkasse übernahm die Sparkasse seit dem Jahr 2008 das Sponsoring, so dass dieser Lauf als Sparkassen-Halbmarathon wieder angeboten werden konnte. Die Veranstaltung – jährlich am 01. Mai – erfreut sich einer großen Beliebtheit.

Bericht vom 31.07.1999 aus der Jubiläums-Festschrift!

Fortsetzung folgt… (Stand 30. März 2021)